Interview der Selber mit Elvis




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Interview der Selber mit Elvis

Beitragvon IceFan » 02.02.2010, 20:24

Endspurt in der Hauptrunde der Eishockey-Bayernliga – Pfaffenhofen kommt mit einstigen Selber Publikumsliebling Elvis Beslagic ins Vorwerk

„Selb war meine beste Zeit und ich freue mich auf die Fans!“

Endspurt in der Eishockey-Bayernliga. Am Wochenende stehen die beiden letzten Spieltage in der Hauptrunde an und an Spannung dürfte es wahrlich nicht mangeln. Während die „Wölfe“ mit ihren Spielen in Dingolfing (Freitag 19:30 Uhr) und am Sonntag zuhause gegen Pfaffenhofen (18 Uhr) ihre Tabellenführung festigen können, so müssen Sonthofen, Schweinfurt, Peißenberg und Pfaffenhofen mit je 51 Punkten auf ihrem Konto noch einmal zittern, um ihren Platz unter den ersten Acht vor den mit 47 Zählern auf Rang neun platzierten EV Regensburg zu sichern.
Somit könnte es also auch für den EC Pfaffenhofen beim Gastspiel in Selb am Sonntag noch einmal um alles gehen. Mit im Kader der „IceHogs“ ist der einstige Selber Publikumsliebling Elvis Beslagic. Der 36jährige Deutsch-Slowene spielte sich von 2001-2003 schnell in die Herzen der „Wölfe“-Fans. Nach Jahren in der zweiten Bundesliga versuchte es der Offensiv-Verteidiger, der zudem über 100 Länderspiele mit der Slowenischen Nationalmannschaft auf dem Buckel hat, noch einmal in der Bayernliga. Und das, obwohl er nach komplizierten Verletzungen schon als Sportinvalide abgestempelt wurde. Wie die Selber Eishockeyfans, so freut sich auch Beslagic darauf, am Sonntag an alter Wirkungsstätte antreten zu können.


Elvis, nach fast sieben Jahren wirst Du erstmals wieder dies Selber Eisfläche betreten. Freust Du dich auf das Gastspiel?

Beslagic: Natürlich! Selb war mit meine beste Zeit. Da hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten eine tolle Truppe und vor allem super Fans. Das vergisst man nie und ich habe das Geschehen auch in den letzten Jahren immer verfolgt.

Welche besonderen Erinnerungen hast Du an Deine 2 Jahre in Selb?

Beslagic: Ehrlich gesagt: Mir hat es von Anfang in Selb gefallen. Wie gesagt, wir hatten eine tolle Mannschaft, die trotz der Querelen um die Finanzen im Verein zusammengehalten hat. Und da sind auch viele andere Erlebnisse. Beispielsweise als wir in den Play-Offs gegen Bad Aibling gespielt haben. Bei einem Stand von 2:2 sind über 800 Fans an einem Donnerstag mit auswärts gereist. Das ist Wahnsinn! Die Fans und die Region sind absolut positiv eishockeyverrückt. Auch wenn man jetzt immer wieder liest, wieviele Zuschauer in der Landesliga zum VER gekommen sind und auch jetzt einen Schnitt von fast 1.700 Fans haben. Schade nur, dass das damals mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga nicht geklappt hat. Sportlich gesehen wollte ich weiter nach oben und bin deshalb auch gewechselt. Ansonsten war Selb mit vielen tollen Erlebnissen eine super Zeit, die ich nicht vergessen werde.

Nach Jesenice in Slowenien warst Du nach Ratingen in Selb, dann in der zweiten Bundesliga in Wolfsburg, Bietigheim, Bremerhaven, später Essen und zuletzt München unter Vertrag. Rückblickend für Dich, wie betrachtest Du Deine sportliche Laufbahn?

Beslagic: In Slowenien selbst hatte ich ja mit einigen Meistertiteln zunächst alles erreicht, bin daher nach Deutschland. Selb hat mir da auch einiges gegeben und ich habe dann den Sprung in die zweite Bundesliga geschafft. Auch hatte ich Angebote aus der DEL, aber da wollte ich kein Mitläufer sein. Deshalb habe ich mich für die zweite Bundesliga entschieden. Als Spieler konnte ich da wesentlich mehr meinen eigenen Teil zum Erfolg beitragen. Mit Wolfsburg wurde ich auch Meister. Ein Höhepunkt war da aber eher meine Zeit in Bremerhaven. An der Meisterschaft waren wir zwar knapp gescheitert. Wir hatten aber ein Team ohne große Namen, keiner hat uns gr0ßen Erfolg zugetraut. Durch einen starken Teamgeist und Zusammenhalt haben wir aber das unmögliche zumindest fast möglich gemacht.

Letzte Saison dann die Nachricht mit der Meldung, Beslagic wird nicht mehr Eishockey spielen können!

Beslagic: Das wollte ich selbst nicht wahr haben. Ich hatte mich schwer verletzt: mein Handgelenk war zertrümmert, dazu der Ellenbogen mehrfach gebrochen. Die Ärzte meinten, dass es das für mich in Sachen Eishockey gewesen sei. Ich wollte aber unbedingt weiter machen und war der Meinung, dass ich diese Saison auch wieder hätte in München in der zweiten Bundesliga spielen können. Es ging nur nicht mehr. Und so musste ich meine Profikarriere leider beenden.

Jetzt spielst Du aber dennoch wieder Eishockey, seit Mitte Dezember in der Bayernliga beim EC Pfaffenhofen. Wie kam es dazu?

Beslagic: Das war eher Zufall. Nach Zeiten von Operationen und Reha wollte ich es einfach noch einmal versuchen, wollte nicht so einfach vom Eishockey-Geschäft weg. Als man mich gefragt hat, habe ich nur gesagt, dass ich nichts versprechen könne, ob es überhaupt noch einmal klappt. Zwar habe ich immer wieder Schmerzen, doch es macht mir Spaß, weiter spielen zu können. Auch wenn es eben für Profi-Eishockey nicht mehr reicht. Es ist eben doch ein Unterschied, ob ich in höheren Ligen wesentlich mehr auf dem Eis zum Training und zu mehr Spielen stehe als in der Bayernliga.

Du bist jetzt seit 11 Spieltagen dabei. Wie beurteilst Du die Qualität in der Bayernliga?

Beslagic: Ich bin positiv überrascht! Das Niveau ist sehr hoch. Mit einer Gaudi-Liga oder einen einfachen Spaziergang hat das nichts zu tun. Zum einen sind da viele ältere erfahrene Spieler dabei, die schon alle höherklassig gespielt haben. Aber auch viele junge Spiele, die gut Schlittschuhlaufen und schießen können, zudem großen Willen und Einsatz zeigen.

Da kamst, sahst und hast gesiegt. Mit einer Siegesserie hat Pfaffenhofen zwischenzeitlich den Sprung auf Rang drei geschafft. Jetzt folgten einige Niederlagen und urplötzlich muss wieder um die Play-Off-Teilnahme gezittert werden.

Beslagic: Wir haben uns wohl schon zu sicher in den Play-Offs gesehen, haben die Spiele zu locker genommen. In Pfronten konnte man das noch umbiegen. Gegen Sonthofen und Bayreuth hat das dann nicht mehr funktioniert. Das ist aber das spannende und für die Zuschauer auch das interessante an dieser Liga. Kein Team darf sich Nachlässigkeiten erlauben wenn man Erfolg haben will.

>Wie geht Ihr dann in die Spiele am Wochenende. Zunächst gegen Waldkraiburg, dann in Selb? ´

Beslagic: Wir müssen mehr als 100 Prozent geben und wenn möglich schon am Freitag alles klar machen. Doch auch in Selb wollen wir unser bestmöglichstes geben, schließlich dürfte das noch einmal ein richtiger Härtetest für beide Teams für die Meisterrunde sein.

Wie schätzt Du überhaupt den VER Selb ein?

Beslagic: Ich kenne noch ein paar Spieler, dazu auch Sekera aus meiner Zeit in Essen. Das ist schon eine gute Mannschaft. Wichtig aber ist, dass in Selb alles stimmt, das Umfeld dabei ist und man einen großen Zusammenhalt hat. Das macht viel aus und trägt zum Erfolg bei. Von der Spielstärke her behaupte ich, dass beispielsweise in Memmingen auf dem Papier das Team stärker sein müsste als Selb. Aber wo steht Memmingen jetzt? Ich traue den „Wölfen“ jedenfalls mit dieser Einstellung und dem Teamgeist noch einiges zu.

Könntest Du Dir da vorstellen, noch einmal im Selber Trikot spielen?

Beslagic: Das wäre schon schön, weil es wirklich eine schöne und unvergessliche Zeit war. Meine Zeit als Vagabund ist jedoch mittlerweile vorbei. Ich wohne mit meiner Frau in München. Dazu fange ich demnächst bei einer Firma zu arbeiten an.

>b>Und wie wird es bei Dir sportlich im nächsten Jahr weiter gehen?

Beslagic: Das kann ich noch nicht beurteilen. Ich habe noch Operationen vor mir. Werde erst sehen müssen, wie es bei mir gesundheitlich läuft. Erst dann kann ich entscheiden.



Beslagic: Danke auch und ich freue mich ebenso auf Selb und die Fans!
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von Anzeige » 02.02.2010, 20:24

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Re: Interview der Selber mit Elis

Beitragvon Hopfendome » 03.02.2010, 09:09

Super Interview!

Die Selber vergöttern ihren Elvis immer noch!!!
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